Fate Tola gewinnt Würzburger Residenzlauf

Fate Tola gewinnt Würzburger Residenzlauf

| Silke Bernhart, red I Foto: Patrick Wötzel
Langstrecken-Ass Fate Tola hat den Würzburger Residenzlauf gewonnen und sich in 32:45 min an die Spitze der deutschen Bestenliste über 10 km gesetzt.

Langstrecken-Ass Fate Tola hat am Sonntag den Würzburger Residenzlauf gewonnen und sich in 32:45 Minuten an die Spitze der deutschen Bestenliste über 10 Kilometer gesetzt. Im Rennen der Männer war wie schon beim Paderborner Osterlauf der Kenianer Benard Kimeli der Schnellste. Hendrik Pfeiffer gelang die DM-Revanche. Gleichzeitig war der Würzburger Residenzlauf die dritte Station des „Deutschen Nachwuchsläufer-Cup 2017 powered by laufen.de unter der Schirmherrschaft des DLV“.

In 32:45 Minuten war Fate Tola (LG Braunschweig) am Sonntag die mit Abstand schnellste Frau im 10-Kilometer-Feld des Residenzlaufs in Würzburg. Mehr als eine Minute später folgte in 33:50 Minuten die Kenianerin Eunice Mumbua Kioko als Zweitplatzierte, Helen Bekele Tola (Äthiopien; 34:05 min) komplettierte das Podest.

Unter den deutschen Topathletinnen hatte im Vorjahr nur Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen; 32:24 min) eine schnellere Zeit als die gebürtige Äthiopierin Fate Tola erzielt, die seit 2016 für Deutschland startberechtigt ist. Fate Tola selbst ist bereits einmal unter 32 Minuten geblieben, 2015 wurde sie in Bad Liebenzell in 31:56 Minuten Deutsche Meisterin über 10 Kilometer. Am Samstag steckte ihr jedoch sicher noch der Hannover Marathon in den Knochen, den sie am 9. April in 2:27:48 Stunden absolviert hatte.

Hendrik Pfeiffer kratzt an den Top Ten

Im starken Männer-Feld von Würzburg eilte Benard Kimeli zum nächsten Sieg. In Paderborn hatte er in 27:18 Minuten einen neuen Streckenrekord aufgestellt. An diesem Wochenende stoppten die Uhren bei 28:12 Minuten. Auch damit war der Kenianer eine Klasse für sich. Die Plätze zwei und drei gingen an seine Landsmänner Emmanuel Kiprono (29:01 min) und Benard Kipkemoi (29:22 min).

Auf Platz elf gelang dem Wattenscheider Hendrik Pfeiffer die Revanche für die knappe Niederlage bei der Halbmarathon-DM: In 30:17 Minuten war er als Elfter bester Deutscher und ließ neben Fabian Clarkson (SCC Berlin; 30:21 min) auch den Düsseldorfer Philipp Baar (30:45 min) hinter sich, der in Hannover Deutscher Halbmarathon-Meister geworden war.

Unfall im Handbike-Rennen überschattet die Veranstaltung

Nach den unangenehmen Wetterkapriolen des Vorjahres konnten die zahlreichen Zuschauer, Läufer und natürlich auch Veranstalter des Würzburger Residenzlaufs in diesem Jahr Sonne in Hülle und Fülle rund um das Würzburger UNESCO-Weltkulturerbe erleben. Dass es in diesem Jahr nicht wieder einen Teilnehmerrekord geben würde, lag an dem verlängerten Wochenende, das insbesondere bei den Schulläufen viele Starter kostete. Das war für Organisationsleiter Reinhard Peter aber nicht weiter tragisch: „Wir sind gar nicht böse, dass es in diesem Jahr bei der 29. Auflage unserer Veranstaltung mal keinen weiteren neuen Teilnehmer-Rekord gegeben hat. Die 6673 Starter in insgesamt 10 Läufen haben eine harmonische Veranstaltung und viele Attraktionen auf dem Residenzplatz erlebt. Wir versuchen dann bei unserem Jubiläum im nächsten Jahr wieder so richtig durchzustarten.“

Erstmals in diesem Jahr boten die Veranstalter allen Kindergartenkindern mit dem „Schnupperlauf“ die Möglichkeit ohne erwachsene Begleitung auf die Strecke zu gehen. Dieses Angebot wurde sehr dankend angenommen und die beiden darauf folgenden Kindergartenläufe deutlich entzerrt. Unter den Augen von Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Kultur-, Schul- und Sportreferent Muchtar Al Ghusain ging der Hauptlauf mit insgesamt 1633 Starterinnen und Starten auf die 10 km lange Distanz.

Überschattet wurde der Residenzlauf durch einen Unfall im Handbike-Rennen. Ein Fahrradfahrer, der sich an den Sicherheitsposten vorbei zum Überqueren der Strecke schummeln konnte, stieß mit zwei Handbikern aus Luxemburg zusammen und beging anschließend Fahrerflucht. Einer der beiden Sportler musste stationär behandelt werden, konnte am Folgetag das Krankenhaus aber bereits wieder verlassen und mit seinem Kollegen die Heimreise nach Luxemburg antreten.

Talente bringen sich für Nachwuchsläufer-Cup in Position

Neben den Topathleten standen in Würzburg die Talente im Fokus: Der Residenzlauf zählte zu einer von fünf Stationen des Deutschen Nachwuchsläufer-Cups 2016 –  „powered by“ laufen.de unter der Schirmherrschaft des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) mit freundlicher Unterstützung von German Road Races (GRR).

In 34:04 Minuten tat sich in der U20 besonders der Leipziger Vincent Paul hervor. In den zwei bisherigen Wertungsläufen in Berlin-Spandau und Paderborn waren insgesamt nur drei Gleichaltrige schneller.

Seine Vereinskolleginnen beim SC DHfK Leipzig Luise Thate (39:17 min) und Ann Kristin Fischer (39:21 min), ebenfalls der U20 angehörig, brachten sich in der weiblichen Jugend ins Spiel für die Cup-Wertung, in die zwei Läufe eingehen. Nach dem Cup-Finale bei den Great 10K in Berlin am 8. Oktober werden in der U18, U20 und U23 die drei besten deutschen Nachwuchsläuferinnen und -läufer des Jahres ermittelt.

Alle Infos zum 29. Würzburger Residenzlauf!

Der DLV-Nachwuchsläufer-Cup 2017

19. März: Lauf der Sympathie in Berlin-Spandau
15. April: Paderborner Osterlauf
30. April: Würzburger Residenzlauf
3. September: DM 10 km in Bad Liebenzell (nur U23)
3. September: Stadtwerke Kö-Lauf in Düsseldorf (nur U18/U20)
8. Oktober: Great 10K Berlin