Zwei Streckenrekorde beim Karlsbad-Halbmarathon
Beide Streckenrekorde sind beim Halbmarathon im tschechischen Karlsbad am Samstag gefallen. Elijah Serem gewann das Rennen in 61:01 Minuten und feierte den größten Sieg seiner Karriere. Der Kenianer war vor seinen Landsleuten Nicholas Kipkemboi (61:13 min) und Bernard Bett (61:22 min) im Ziel. Mit deutlichem Vorsprung siegte bei den Frauen Mulu Seboka (Foto; Äthiopien) in 69:11 Minuten. Sie hatte 2014 den hochkarätigen Dubai-Marathon für sich entschieden.
Im Rennen der Männer war das Tempo von Beginn an schnell und lag zeitweilig sehr deutlich unterhalb des Streckenrekordes. So passierte die Spitzengruppe die 10-Kilometer-Mark nach 28:43 Minuten, was auf eine Endzeit um 60:20 Minuten hindeutete. Das war rund eine Minute schneller als der bisherige Streckenrekord, den der Äthiopier Teshome Mekonen vor einem Jahr mit 61:21 Minuten aufgestellt hatte. Aber der Kurs durch das historische Karlsbad ist nicht leicht. Einige kurze Anstiege und ein leichter Wind forderten die Athleten.
Nach 15 Kilometern waren noch vier Läufer im Rennen um den Sieg: Serem sowie die, gemessen an ihren Bestzeiten, beiden schnellsten Athleten im Feld, Nicholas Kipkemboi und Edwin Kiptoo, plus Bernard Bett. Während Kiptoo als erster zurückfiel, forcierte ein selbstbewusster Elijah Serem das Tempo an der Spitze. „Ich dachte mir, dass es jetzt auf mich ankommt. Wir lagen auf Kurs für einen Streckenrekord, und ich fühlte mich stark“, sagte Serem, der schließlich zwölf Sekunden vor Kipkemboi gewann. Bett belegte 21 Sekunden hinter dem Sieger Rang drei.
Über Karlsbad zur WM nach Peking?
Mulu Seboka war die schnellste Frau im beschaulichen Karlsbad. Die Äthiopierin stellte mit 69:11 Minuten nicht nur eine persönliche Bestzeit auf sondern unterbot den bisherigen Streckenrekord um sechs Sekunden. Die erfolgreiche Marathonläuferin hatte sich nach 13 Kilometern von den Konkurrentinnen abgesetzt. Zweite war die Kenianerin Linah Cheruto, die mit 70:22 Minuten ebenfalls eine persönliche Bestzeit aufstellte. Rang drei belegte die für Bahrein startende Eunice Chumba in 70:59 Minuten. Mulu Sebokas Steigerung im Halbmarathon war längst fällig. Dass sie diese nicht eher erreicht hatte, hing damit zusammen, dass sie sich zuletzt mehr auf die Marathondistanz konzentrierte. Zuletzt erreichte sie im Januar dabei in Dubai als Sechste mit 2:21:56 Stunden eine Topzeit. Dieses Ergebnis, erklärte sie in Karlovy Vary, gab ihr Zuversicht.
Mit 69:11 Minuten war sie über eine Minute vor Cheruto im Ziel, während Chumba am Ende fast zwei Minuten Rückstand aufwies. Mulu Seboka wird in wenigen Wochen nochmals auf tschechischen Straßen laufen: Am 20. Juni startet sie beim Olomouc-Halbmarathon. Die Äthiopierin hofft, dass sie für die Marathondistanz bei den Weltmeisterschaften in Peking im August nominiert wird. Das Halbmarathondebüt der Irin Fionnuala Britton endete währenddessen mit einem achten Platz in 73:46 Minuten. Die zweimalige Crosslauf-Europameisterin konnte in Karlsbad nicht in den Kampf um die Podiumsplätze eingreifen.