Zwei Weltrekordler krallen sich WM-Gold

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David Rudisha (Kenia; 800 m) und Genzebe Dibaba (Äthiopien; 1500 m) haben sich in Peking WM-Gold gesichert. Speziell Dibabas Leistung war außergewöhnlic

Die Weltrekordler David Rudisha (Kenia; 800 m) und Genzebe Dibaba (Äthiopien; 1500 m) haben sich am Dienstag in Peking WM-Gold gesichert. Speziell Dibabas Leistung war außergewöhnlich. Sie lief die finalen 800 Meter in etwa 1:57,0 Minuten.

Bei den Olympischen Spielen 2012 in London hatte David Rudisha mit seinem Gold-Triumph über 800 Meter in der phänomenalen Weltrekordzeit von 1:40,91 Minuten selbst Usain Bolt in den Schatten gestellt. Danach war der Kenianer lange ein Schatten seiner selbst. Nun ist der 26-Jährige wieder da: Bei der WM in Peking gewann er am Dienstag in 1:45,84 Minuten Titel Nummer zwei nach 2011 in Daegu. In der WM-Saison 2013 musste Rudisha wegen einer Knieverletzung komplett pausieren. Danach lief er seiner Form und öfter als zuvor den Konkurrenten hinterher. Allein Nijel Amos (Botswana), den er im Olympia-Finale auf Platz zwei verwiesen hatte, in Peking aber im Halbfinale ausschied, besiegte ihn seitdem sechsmal.

„Die letzten Jahre waren sehr schwierig und psychisch sehr hart“, sagte Rudisha. Lange Zeit fühlte er sich körperlich nicht in der Lage, richtig hart zu trainieren. „Erst seit diesem Jahr spielt mein Körper wieder mit.“ Von seiner Bestform schien der erste 800-Meter-Läufer, der 1:41 Minuten unterbot, vor Peking jedoch ein gutes Stück entfernt. Vor dem WM-Finale stand er nur mit der achtbesten Zeit (1:43,58 min) in der Weltbestenliste. Dass er trotzdem auf dem Weg zurück zu alter Stärke ist, bewies er am Dienstag eindrucksvoll. So hielt er auf der Zielgeraden die weiteren Medaillengewinner Adam Kszczot (Polen; 1:46,08 min) und den Bosnier Amel Tuka (1:46,30 min) klar in Schach.

Weltrekordlerin Genzebe Dibaba wurde wenige Minuten vor Rudishas Goldlauf zum ersten Mal Weltmeisterin über 1500 Meter. Die 24-jährige Äthiopierin siegte am Dienstag in Peking in 4:08,09 Minuten vor der Kenianerin Faith Kipyegon (4:08,96 min) und der Niederländerin Sifan Hassan (4:09,34 min). Den Weltrekord hatte Dibaba Mitte Juli in Monaco auf eine Fabelzeit von 3:50,07 Minuten verbessert. Mit zwei pfeilschnellen letzten Runden ließ Dibaba der Konkurrenz keine Chance. Die finalen 800 Meter legte sie in handgestoppten 1:57,0 Minuten zurück. Diese Zeit könnte selbst im 800-Meter-Finale zu Gold reichen. Die Weltjahresbestzeit der Kenianerin Eunice Sum über 800 Meter steht bei 1:56,99 Minuten. Auf dieser Strecke ist die Äthiopierin in Peking allerdings nicht dabei. Sie setzt auf die 5000 Meter. Am Sonntag will die jüngere Schwester der 10.000-Meter-Olympiasiegerin Tirunesh Dibaba das Double perfekt machen.