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Hamburg-Marathon
Zehn deutsche Top-Läufer im Eliterennen – Termin für Massenlauf noch offen

| von Jörg Wenig

In Hamburg soll am 11. April ein hochklassiges Elite-Marathonrennen stattfinden. Für etliche Athleten wird es die letzte Chancen sein, sich noch für den Olympia-Marathon in Japan zu qualifizieren.

Der „NN Mission Marathon“ wird in Hamburg vom niederländischen „NN Running Team“ des Managers Jos Hermens in Kooperation mit dem Hamburg-Marathon veranstaltet. Welche internationalen Athleten in Hamburg am 11. April an den Start gehen werden, steht noch nicht fest. Jedoch wird das Interesse der Weltklasseläufer enorm sein, da es aufgrund der Coronavirus-Pandemie im Marathon zurzeit weltweit nur sehr wenige Startmöglichkeiten gibt. Rund 100 Athleten sollen zu dem Rennen eingeladen werden. Ein breitensportliches Rennen wird in Hamburg am 11. April aufgrund der Pandemie-Situation nicht stattfinden können. Wann dies wieder möglich sein wird, steht noch nicht fest. Zu den vielen deutschen Top-Athleten, die in Hamburg starten werden, zählt auch Philipp Pflieger (Foto), der für das LT Haspa Marathon Hamburg läuft und seine letzte Chance nutzen will, sich zum zweiten Mal nach 2016 für Olympia zu qualifizieren.

Neben Pflieger werden neun deutsche Topläufer*innen in Hamburg die Olympia-Normen angreifen beziehungsweise, sofern sie sie bereits erreicht haben, versuchen, sich weiter zu verbessern. Die internationalen Olympia-Normen stehen bei 2:11:30 Stunden (Männer) beziehungsweise 2:29:30 (Frauen). Jeweils drei Läufer und Läuferinnen aus Deutschland können maximal bei den Spielen einen Startplatz erhalten.

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Hendrik Pfeiffer hat die Olympianorm schon und will sich weiter steigern

Unter den fünf deutschen Männern, die in Hamburg starten, haben zwei bereist die Norm erfüllt: Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid) steigerte sich vor rund einem Jahr auf 2:10:18 Stunden, Richard Ringer (LC Rehlingen) lief bei seinem Debüt im Dezember auf Anhieb 2:10:59. Nicht am Start sein wird in Hamburg der deutsche Marathon-Rekordler Amanal Petros (TV Wattenscheid), der aufgrund seiner hochkarätigen Verbesserung auf 2:07:18 allerdings ohnehin nicht mehr verdrängt werden kann. Das Ziel für die deutschen Männer wird es in Hamburg sein, eine Zeit von rund 2:10 Stunden zu laufen.

Philipp Pflieger (LT Haspa Marathon Hamburg/Bestzeit: 2:12:15), Tom Gröschel (TC Fiko Rostock/2:13:49) und der frühere deutsche Rekordhalter Arne Gabius (Therapie Reha Bottwartal/2:08:33) sind jene drei Athleten, die in Hamburg noch die Olympia-Qualifikation anstreben. „Das Training lief bisher gut. Eine Zeit von 2:10 wird nötig sein, um noch bei Olympia starten zu können. Das will ich in Hamburg versuchen“, sagte der aus Hamburg stammende aber in Stuttgart wohnende Arne Gabius.

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Katharina Steinruck muss ihren Tokio-Startplatz absichern

Bei den Frauen ist die Situation ähnlich: Melat Kejeta (Laufteam Kassel) ist mit ihrer Marathon-Bestzeit von 2:23:57 Stunden gesetzt. Sie wird nicht in Hamburg starten. Dahinter belegen im Rennen um die drei Olympia-Tickets zurzeit Deborah Schöneborn (LG Nord/2:26:55) und Katharina Steinruck (Eintracht Frankfurt/2:27:26) die nächsten Plätze. Beide laufen ebenso in Hamburg wie Rabea Schöneborn (LG Nord Berlin/2:28:42), Fabienne Königstein (MTG Mannheim/2:32:35) und Anke Esser (Bayer Leverkusen/2:32:06). Ebenfalls noch Chancen im Rennen um die Olympia-Tickets haben Anja Scherl (LG Telis Finanz Regensburg/Bestzeit: 2:27:50 - in der Qualifikationsphase: 2:28:25) und Laura Hottenrott (TV Wattenscheid/2:33:01), die jedoch nicht in Hamburg starten werden.

Zum „NN Running Team“ zählt auch Kenias Weltrekordler und Olympiasieger Eliud Kipchoge, der 2013 in Hamburg sein Marathon-Debüt in 2:05:30 Stunden gewonnen hatte. Diese Zeit ist nach wie vor der Hamburger Streckenrekord. Der Kursrekord kann am 11. April jedoch nicht gebrochen werden, da es sich um eine andere Strecke handeln wird. Gelaufen werden soll auf einer 10,5-km-Runde in der Innenstadt.

„Wir wollen auch in dieser schweren Zeit den Athleten eine Chance geben, einen Marathon zu laufen. In diesem Fall ist es etwas ganz besonderes, denn es geht um die Olympia-Qualifikation. Ich bin stolz darauf, dass uns die NN-Gruppe in diesen Zeiten unterstützt - und zusammen wollen wir den Athleten helfen, ihren Olympiatraum zu erfüllen. Ich hoffe, dass es bald noch weitere Rennen geben wird“, sagte Jos Hermens, der Chef des holländischen Leichtathletik-Managements Global Sports Communication.

„Der NN Mission Marathon Hamburg bietet vielen Topathleten die letzte Chance, sich noch für Olympia zu qualifizieren. Wir freuen uns, zusammen mit der Stadt Hamburg und unserem Partner Global Sports Communication dies unterstützen zu können“, sagte der Hamburger Race-Direktor Frank Thaleiser.