News

Marathon München by Brooks
Lautenschlager und Voelkel triumphieren bei Rekordbeteiligung im Olympiapark

| Text: Finn Lenzen | Fotos: Norbert Wilhelmi

Nina Voelkel und Gabriel Lautenschlager sind die Sieger beim MARATHON MÜNCHEN by Brooks. Neue Strecke, neuer Veranstalter, neuer Teilnahmerekord. Hier liest du den Bericht zu den Rennen.

Mit einem neuen Teilnehmerrekord von fast 30.000 Starterinnen und Startern und über 150.000 Menschen entlang der Strecke feierte der Marathon München by Brooks 2025 ein eindrucksvolles Comeback – unter neuer Leitung, mit neuer Strecke und frischer Energie. Erstmals organisierte die Laufstatt Event gGmbH das Event, die mit einem modernen, inklusiven Konzept und einer neu gestalteten Strecke durch das Herz Münchens frischen Wind in das traditionsreiche Laufevent brachte. Vom Sendlinger Tor über den Marienplatz bis zum Olympiapark wurde München zur pulsierenden Bühne für Läuferinnen und Läufer aus aller Welt.

Lautenschlager triumphiert: Bayerischer Erfolg beim Marathon

Ein Bayer gewinnt den Marathon in der bayerischen Landeshauptstadt – das hat es beim Marathon München schon länger nicht mehr gegeben. Unter frenetischem Applaus erreichte Gabriel Lautenschlager (MTV Bamberg) nach 2:18:28 Stunden als erster Läufer den Zielbereich am Olympiasee und konnte sein breites Grinsen kaum verbergen. Bei nahezu perfekten Laufbedingungen lief er ein konstant kontrolliertes Rennen: „Die zweite Hälfte war etwas mühseliger, aber die Stimmung an der Strecke war großartig“, sagte der 26-Jährige im Ziel. Hinter ihm sicherte sich Florian Bochert (Brooks Road Runners) in 2:20:11 Stunden nicht nur Platz zwei, sondern verbesserte auch seine persönliche Bestzeit um knapp zwei Minuten. Rang drei ging an Manuel Kruse (LSF Münster) in 2:31:32 Stunden.

Bei den Frauen entwickelte sich zunächst ein spannender Zweikampf zwischen Nina Voelkel (Laufteam Kassel) und Kristina Hendel (Marathon Team Berlin). Hendel setzte sich auf den ersten 15 Kilometern an die Spitze, doch Voelkel blieb in Schlagdistanz und übernahm zur Rennhälfte die Führung. Danach kontrollierte sie das Rennen souverän und gewann als starke Vierte im Gesamteinlauf in 2:31:33 Stunden. Hendel hatte mit Magenproblemen zu kämpfen, konnte das Tempo nicht halten, kam aber noch als Zweite ins Ziel. „Gerade am Anfang habe ich mir ein bisschen schwergetan, aber ich bin einfach überglücklich, hier gewonnen zu haben“, sagte Voelkel im Ziel.

Halbmarathon: Hendel und Hottenrott mit starken Ergebnissen

Auf der Halbmarathondistanz zeigte sich, dass München auch eine Bühne für emotionale Comebacks ist. Sebastian Hendel (Marathon Team Berlin) musste vor zwei Wochen den BMW Berlin Marathon hitzebedingt abbrechen – in München meldete er sich mit einem überzeugenden Sieg in 64:01 Minuten zurück. „Die Beine waren leider noch nicht ganz so frisch wie erhofft, aber die Stimmung da draußen war wirklich einfach unglaublich“, sagte Hendel nach dem Rennen. Platz zwei ging an den Niederländer Abdirahman Mohamed (64:12 min), Dritter wurde Julian Großkopf (65:35 min).

Bei den Frauen zeigte Dr. Laura Hottenrott (PSV Grün-Weiß Kassel) eindrucksvoll, wie gut sie die Umstellung vom Berglauf zurück auf die Straße meistert. Nur zwei Wochen nach ihrem starken achten Platz bei den Berglauf-Weltmeisterschaften im spanischen Canfranc stürmte sie in 1:12:08 Stunden vor Julie Keine (1:13:13) und Carolien Millenaar (1:15:19) zum Sieg. „Ich bin super zufrieden mit dem Rennen. Es war wirklich eine richtig gute Stimmung an der Strecke“, erklärte sie im Ziel. Für die erfahrene Läuferin war es ein weiterer Beleg ihrer Vielseitigkeit – und ein gelungener Zwischenschritt auf dem Weg zur Marathonform.

10-Kilometer-Lauf: Temporeiches Rennen mit Start im Werksviertel

Auch der 10-Kilometer-Lauf mit Start im Münchner Werksviertel bot starke Zeiten und ein internationales Spitzenfeld – obwohl die Strecke aufgrund des Netto-Gefälles von 21 Metern nicht bestenlistenfähig ist. Der Franzose Antonin Marquant siegte in 28:53 Minuten vor Sander Vercauteren (Belgien, 29:21) und Nicolò Bedini (Italien, 29:38). Schnellster Deutscher war Marius Abele, der mit seiner Zielzeit von 30:36 Minuten auf Rang fünf landete.

Bei den Frauen setzte sich Domenica Mayer in 32:15 Minuten knapp gegen starke Konkurrenz durch. Auf den Plätzen zwei und drei folgten die Belgierin Julie Voet (32:21) und die Dänin Alberte Kjær Stouenberg (32:48). „Ich kam aus einer vollen Trainingswoche und war überrascht, wie stark das Feld ist – aber ich wollte hier unbedingt Erste werden“, sagte sie im Ziel.

Ein deutliches Signal für die Zukunft

Mit 28.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf allen Distanzen – darunter 6.500 im Marathon und über 13.500 im Halbmarathon – stellte die größte Laufveranstaltung der Stadt einen neuen Rekord auf. Weitere 80.000 Besucherinnen und Besucher kamen zum dreitägigen Runners Festival in den Olympiapark. Dort wurde mit Musik, Sportmesse, Kinderläufen, Testevents und dem Friendship Run by Brooks x parkrun ein Rahmen geboten, der das Event über den Wettkampf hinaus erlebbar machte.

Der Marathon wurde erstmals von der Laufstatt Event gGmbH ausgerichtet, die das Event nach einem juristisch nicht ganz einfachen Ausschreibungsverfahren übernommen hatte. Geschäftsführer Fabian Schäfer sagte nach der gelungenen Premiere: „Wir sind überwältigt von diesem großartigen Zuspruch der 150.000 Münchnerinnen und Münchner an der Strecke, die unsere Läuferinnen und Läufer zu sportlichen Höchstleistungen angespornt haben. Unsere Premiere war ein voller Erfolg – ein Zeichen, dass München bereit ist für den nächsten Schritt als moderne Laufmetropole.“

Auch Bayerns Innen- und Sportminister Joachim Herrmann hob die Bedeutung des Laufs hervor – nicht nur für den Sport, sondern auch als „klares Bekenntnis der Veranstalter für die Bewerbung für die Olympischen Spiele“.

Der Marathon München 2025 war mehr als ein sportliches Großereignis – er war ein starkes Zeichen für die Laufbegeisterung in der Stadt, für Zusammenhalt, für neue Wege. Und vor allem: ein gelungener Start in eine neue Ära für Münchens größtes Laufevent.