Weltrekordversuch
Traillegende Kilian Jornet wechselt für 24 Stunden auf die Bahn

| von Christian Ermert

Kilian Jornet ist eine Trailrunning-Legende. Den Mount Everest hat er in einer Woche zweimal bezwungen. Seine neueste Herausforderung hat er aber im Flachen gefunden: Den Weltrekord im 24-Stunden-Lauf.

Der erfolgreichste Trailrunner in der Geschichte hat eine neue sportliche Herausforderung gefunden: Am Feitag (27. November) will Kilian Jornet auf der 400-Meter-Laufbahn im norwegischen Måndalen den Weltrekord im 24-Stunden-Lauf angreifen. Der Startschuss soll um 11 Uhr fallen.

Die bisher längste jemals in 24 Stunden gelaufene Distanz schaffte der Grieche Yiannis Kouros im Jahr 1997 mit 303,506 Kilometern. Trotz seiner riesigen Erfolge bei ultralangen Wettbewerben im Hochgebirge hat Kilian Jornet großen Respekt vor der flachen Herausforderung. „Ich will so lange wie möglich an Yiannis‘ Zwischenzeiten dranbleiben. Das Wichtigste ist, keine Muskelprobleme zu bekommen und bei den Verpflegungspausen nicht zu viel Zeit zu verlieren”, sagt der 33 Jahre alte Spanier.

Die Motivation für Kilian Jornet besteht darin, seine Komfortzone zu verlassen und Neues auszuprobieren. Und das ist für ihn eben das Laufen im Flachen. „Außerdem ist es eine gute Gelegenheit, mehr über Ernährung und Tempo zu lernen“, erklärt er. Diese Erfahrungen sollen ihm dann auch bei neuen Projekten in den Bergen helfen.

Ursprünglich war der Rekordversuch bereits für die vergangene Woche geplant, wurde dann aber wegen der schneebedeckten Bahn in Norwegen neu terminiert. Für diese Woche sind zwar auch nur vier bis sechs Grad vorhergesagt – Tendenz fallend, aber die Niederschläge sollen nachlassen, sodass die Bahn schneefrei sein kann.

Norwegen, das Land, in dem Jornet lebt, ist von der Covid-19-Pandemie relativ gering betroffen. Dennoch wird das Stadion während des Laufs für Zuschauer gesperrt. Um das Rennen offiziell zu machen, werden auch einige andere erfahrene Ultraläufer aus Norwegen zusammen mit Kilian Jornet starten.

Kilian Jornet ist bereits viele berühmte extrem lange und schwere Rennen wie den Ultra-Trail du Mont Blanc (UTMB), den Hardrock 100, die Western States 100 und zahllose andere Bergmarathons rund um den Globus gelaufen – und konnte sie alle bereits gewinnen.

Meine Beine sind es nicht gewohnt, im Flachen eine konstant hohe Geschwindigkeit zu laufen. Das habe ich in den vergangenen Wochen trainiert.

Kilian Jornet (lief zuletzt 10 KIlometer unter 30 Minuten)

Vor dem 24-Stunden-Lauf hat er sein Training allerdings umgestellt. „Bergläufer haben jede Menge Ausdauer, also dürfte mir das Durchhalten und das Herz-Kreislauf-System keine Probleme bereiten”, so Jornet. Allerdings sind seine Beine es nicht gewohnt, im Flachen eine konstant hohe Geschwindigkeit zu laufen. Immerhin muss er jede Stunde im Durchschnitt 12,5 Kilometer zurücklegen. Rechnet man die Zeit ein, die er für die Verpflegung benötigt, muss er 24 Stunden lang mit einer Pace laufen, die unter 5 Minuten pro Kilometer liegt, wenn er den Rekord brechen will.

„Um mich darauf vorzubereiten, habe ich jede Woche drei Tage lang Geschwindigkeitsübungen auf der Bahn oder auf der Straße gemacht“, erklärt Kilian Jornet. Mit Erfolg, wie das Ergebnis seines ersten Zehn-Kilometer-Straßenrennens zeigt, das er Mitte Oktober absolviert hat: Nach 29:59 Minuten war er im Ziel.

Ein Großteil von Jornets Trainingsbemühungen konzentrierte sich aber auch darauf, das Verletzungsrisiko zu minimieren. Denn die sich monoton wiederholenden Bewegungen beim Laufen in der Ebene können schnell in Überlastung resultieren, wenn man das nicht gewöhnt ist. Das musste Kilian Jornet, der normalerweise nur abseits befestigter Wege in den Bergen trainiert, nach seinem Zehn-Kilometer-Rennen schmerzhaft erfahren. Muskelprobleme verhinderten den ursprünglich schon früher geplanten 24-Stunden-Lauf.

Schnell und gut gedämpft: Kilian Jornet läuft mit dem neuen S/LAB Phantasm von Salomon

Solche Probleme will er jetzt vermeiden. Und dabei hilft ihm auch der Schuh, den Kilian Jornet bei dem 24-Stunden-Rennen tragen wird: Der neue S/LAB Phantasm von Salomon ist ein superleichter aber gleichzeitig top gedämpfter Straßenrennschuh, der im Frühjahr 2021 auf den Markt kommt. Er verwendet den Schuh bereits seit mehreren Monaten bei seinen Trainingseinheiten. „Er eignet sich hervorragend fürs Straßenlaufen. Ein leichter, sehr reaktiver und gut ausbalancierter Schuh mit guter Dämpfung, was wichtig ist, wenn man länger auf hartem Untergrund trainiert. Und der Grip ist wirklich gut, selbst bei Nässe”, schwärmt Jornet von dem neuen Modell.