Läufer des Jahres: Gesa Krause und Arne Gabius
Gesa Felicitas Krause (LG Eintracht Frankfurt) und Arne Gabius (LT Haspa Marathon Hamburg) sind Deutschlands „Läufer des Jahres 2015“. Die WM-Dritte über 3000 Meter Hindernis und der Marathonläufer, der beim Frankfurt-Marathon Ende Oktober den deutschen Rekord auf 2:08:33 Stunden verbesserte, gewannen die Wahl, die laufen.de und der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) veranstaltet haben.
Die Preise wurden nach einem gemeinsamen Lauf durch die hügeligen Siegerländer Wälder am Samstagabend im Rahmen einer feierlichen Gala in den Räumen der Krombacher Brauerei bei Siegen übergeben. Moderiert wurde die Veranstaltung von Ilka Groenewold, die 2012 als erste deutsche "Hobbyläuferin des Jahres" ausgezeichnet worden war.
Erstmals war in den Lauf eine „Berg-Challenge“ integriert, bei der die Läufer ihre Fähigkeiten beim Bergauflaufen unter Beweis stellen konnten. Am schnellsten war dabei natürlich Philipp Pflieger, der zweitschnellste deutsche Marathonläufer in diesem Jahr und zweitplatzierte bei der Wahl zum "Profiläufer des Jahres". Die Zeitnahme und Ergebnis-Auswertung wurde von Mika Timing aus Bergisch Gladbach durchgeführt, dem Marktführer im Bereich Zeitmessung bei Lauf-Veranstaltungen.
Hier findest du die Ergebnisse der Krombacher Bergchallenge.
Gesa Krause vor Lisa Hahner
Gesa Krause überzeugte die laufen.de-User und eine Fachjury mit ihrem Auftritt bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Peking, als sie sensationell Bronze über 3000 Meter Hindernis gewann. Die Frankfurterin hatte im WM-Finale das Herz in beide Hände genommen, sich immer in der Spitzengruppe aufgehalten und war am Ende in 9:19,25 Minuten auf Platz drei gestürmt. Nur wenige Hundertstel fehlten der 23-Jährigen zum Titel. Für die deutschen Läufer war es die erste Medaille bei globalen Titelkämpfen seit Nils Schumanns 800-Meter-Olympiasieg 2000 in Sydney. Die letzte WM-Medaille hatte es 1991 in Tokio durch Hauke Fuhlbrügge (1500 m) gegeben.
Die Laudatio auf Gesa Krause hielt Marathonläuferin Katharina Heinig. Die Tochter von Bundestrainer Wolfgang Heinig trainiert bei der LG Eintracht Frankfurt zusammen mit der WM-Dritten. Beide sind gut befreundet und teilen sich bei Wettkampfreisen und in Trainingslagern oft ein Zimmer. Dabei verriet sie, dass Gesa Krause schon mit acht Jahren das Ziel hatte, mal bei Olympia mitzumachen, und diesen Wunsch auch im Poesiealbum einer Freundin verewigte.
Hinter Gesa Krause landeten die Marathonläuferinnen Lisa Hahner (Run2Sky/Fulda) und Alina Reh vom TSV Erbach auf den Plätzen zwei und drei. Dem Jury-Urteil war eine Abstimmung unter den laufen.de-Usern vorausgegangen. „Ich habe gehofft, dass ich den Titel mit nach Hause nehme, auch wenn die Konkurrenz sehr stark war“, sagte Gesa Krause bei der Ehrung vor mehr als 250 geladenen Gästen. „schließlich habe ich mich dieses Jahr sehr gut präsentiert.“ Insgesamt wurden bei der Wahl der Profiläuferin des Jahres über 3500 Stimmen abgegeben, von denen Gesa Krause 1521 auf sich vereinen konnte. Lisa Hahner erhielt 1281 Stimmen und Alina Reh 405. Dem Votum der laufen.de-User schloss sich die Fachjury an, die aus den drei Top-Platzierten die „Läuferin des Jahres“ ausgewählt hat.
Arne Gabius überlegener Gewinner
Bei den Männern setzte sich Arne Gabius mit 2570 Stimmen deutlich gegen seine Marathon-Kollegen Philipp Pflieger (374 Stimmen; LG Telis Finanz Regensburg) und Julian Flügel (288 Stimmen; TSGG 08 Roth) durch. Insgesamt wurden bei der Wahl der „Profiläufer des Jahres“ 3566 Stimmen abgegeben. Auch hier folgte die Jury dem Urteil der User von laufen.de.
Arne Gabius hatte beim Frankfurt-Marathon seine Rekord-Ankündigung wahr gemacht: Er brauchte nur zwei Marathonrennen, um sich in den Rekordlisten zu verewigen. 2:08:33 Stunden lief der 34-Jährige und steigerte damit den 27 Jahre alten deutschen Rekord von Jörg Peter um 14 Sekunden. Seine tolle Saison hatte der gebürtige Hamburger Ende Januar in Düsseldorf mit dem deutschen Hallenrekord über 5000 Meter (13:27,53 min) eingeläutet.
Hier schaut sich Arne Gabius sein Rekordrennen an und kommentiert es
In Krombach bedankte sich Arne Gabius mit einer Video-Botschaft aus dem kalifornischen Santa Barbara für seine Wahl. Nach dem Frankfurt-Marathon ist er erstmal in Urlaub geflogen, um sich von einer harten Saison zu erholen. In Kalifornien wartet ein weiterer Höhepunkt auf ihn: Er will mit seiner langjährigen Freundin Hochzeit feiern und hatte gute Gründe, die Auszeichnung in Krombach nicht persönlich entgegennehmen zu können.
„Danke, dass mich gewählt habt“, sagte er in dem Video, „es ist toll, was sich in der Läuferszene tut. Wir trauen uns was, setzen uns keine Grenzen mehr, sind international konkurrenzfähig und so kommt es dann, dass Gesa Krause bei WM oder Olympia auf der Bahn die erste Medaille seit 15 Jahren holt.“