© imago images/Nordphoto

Boston-Marathon
Eliud Kipchoge auf dem Weg zum kompletten Majors-Triumph − Hendrik Pfeiffer erfüllt sich einen Traum

| von Jörg Wenig

Marathon-Superstar Eliud Kipchoge wird am Montag (17. April) erstmals den Boston-Marathon laufen. Der kenianische Weltrekordler will als Erster alle Rennen der World Marathon Majors-Serie gewinnen.

Zu den World Marathon Majors (WMM) zählen zurzeit die Rennen in Boston, Berlin, London, Tokio, Chicago und New York. Triumphiert der Ausnahmeläufer am Montag an der US-Ostküste fehlt ihm nur noch ein Sieg in New York. In Berlin, London und Tokio ist Eliud Kipchoge zudem auch der Streckenrekordler.

Auf einer derart hügeligen Strecke wie in Boston ist Eliud Kipchoge noch nie einen Marathon gelaufen. In Kenia allerdings kann er ständig in hügeligem Terrain trainieren. Auch wenn die Felder in Boston sehr stark und breit besetzt sind - acht Athleten gehen mit Bestzeiten von unter 2:05 Stunden an den Start, 25 sind immerhin schon unter 2:10 gelaufen -, ist keiner zu erkennen, der Eliud Kipchoge gefährden könnte.

Sein kenianischer Landsmann Evans Chebet geht als Vorjahressieger mit einer Bestzeit von 2:03:00 ins Rennen. Kein Vergleich zu Kipchoges Bilanz, die neben dem aktuellen Weltrekord von 2:01:09 Stunden, den er im Herbst 2022 in Berlin aufstellte, auch zwei Olympiasiege (2016 und 2021) umfasst. Zudem ist Kipchoge der einzige Läufer, der jemals in einem Marathon die Zwei-Stunden-Barriere durchbrach: 2019 mit 1:59:40,2 in Wien in einem nicht rekord-konformen Rennen.

© Norbert Wilhelmi

Hendrik Pfeiffer erfüllt sich einen lange gehegten Traum

Für Hendrik Pfeiffer (TK Hannover) geht es in Boston darum, eine ordentliche Platzierung zu erreichen und gut ins Ziel zu kommen. „Seit dem Beginn meiner Marathon-Karriere 2016 habe ich den Boston-Marathon verfolgt. Es ist seitdem ein Traum für mich, dort einmal starten zu können. Das war eine Herzensentscheidung“, sagt Hendrik Pfeiffer, der sich dann in der Herbst-Saison ein schnelles Rennen aussuchen wird, um zu versuchen, sich für die Olympischen Spiele zu qualifizieren.

„Ich habe in Kenia sieben Wochen lang durchschnittlich 205 Kilometer trainiert und dabei ständig Bergauf- und Bergab-Passagen in meine Einheiten integriert, um mich bestmöglich auf die hügelige Strecke in Boston vorzubereiten.“

In der Breite der absoluten Spitze noch etwas besser besetzt als das Rennen der Männer ist jenes der Frauen in Boston. Gleich sieben Läuferinnen weisen persönliche Rekorde von unter 2:19 Stunden auf.

Angeführt wird das Feld von einer Newcomerin in der Marathon-Weltklasse: Amane Beriso Shankule sorgte im Dezember für eine der größten Überraschungen des Jahres 2022. Die Äthiopierin steigerte sich in Valencia um fast sechs Minuten und gewann das Rennen in 2:14:58. Damit wurde sie zur drittschnellsten Läuferin aller Zeiten. Es bleibt aber natürlich abzuwarten, wie sie in Boston mit der hügeligen Strecke zurecht kommt. Zu ihren Konkurrentinnen zählen unter anderen die Titelverteidigerin Joyciline Jepkosgei (Kenia/Bestzeit: 2:17:43) und die amtierende Weltmeisterin Gotytom Gebreslase (Äthiopien/2:18:11).