Der Kiprun Race Ultra 2 im Test
Ein Schuh für die langen Trails
Der trailsichere Kiprun Race Ultra 2 im Test: Dieser Trailschuh ist wie gemacht für Ultradistanzen – eine durchdachte Mischung aus Komfort, Robustheit und Langlebigkeit.
Für wen ist dieser Schuh geeignet?
Kiprun beschreibt den Race Ultra 2 als einen Schuh, der erfahrene Trailläuferinnen und Trailläufer auf ultralangen Distanzen zu Höchstleistungen tragen soll. Vom ersten Schritt an vermittelt er ein angenehmes, unterstützendes Laufgefühl, das selbst nach vielen Stunden nicht nachlässt. Mit seiner ausgewogenen Kombination aus Komfort, Dynamik und Schutz überzeugt er auf langen Etappen durchs Gelände. Der sockenartige Schaft unterstreicht den hohen Tragekomfort des Schuhs und sorgt in Kombination mit dem robusten Obermaterial und dem durchdachten Schnürsystem für eine gleichsam sichere wie bequeme Passform. Der Race Ultra 2 richtet sich an alle, die auf anspruchsvollen Strecken einen verlässlichen, komfortablen und langlebigen Begleiter suchen.
Der Kiprun Race Ultra 2 im Detail
- für unbefestigte, harte und weiche Böden geeignet
- komfortable Dämpfung
- führt den Fuß moderat bis zum Abdruck
- erlaubt ein flottes Lauftempo
- sehr reaktiver Laufschuh
- Gewicht: 280 g (unisex)
- Sprengung: 8 mm
- UVP des Herstellers: 149,99 €

Unser ausführlicher Testbericht zum Kiprun Race Ultra 2
Wer sich auf Ultradistanzen im Gelände wagt, braucht vor allem eins: Vertrauen in seine Ausrüstung. Deshalb zählen bei Trailschuhen oft Komfort, Dämpfung und Verlässlichkeit mehr als explosive Reaktivität oder extremer Leichtbau.
Der Race Ultra 2 von Kiprun, Decathlons Eigenmarke im Laufbereich, richtet sich genau an diese Zielgruppe: erfahrene Läuferinnen und Läufer, die auf langen Strecken abseits von Straßen unterwegs sind und dafür einen Schuh benötigen, der auch nach vielen Stunden im Gelände nicht nachlässt. Wir hatten den Kiprun Race Ultra 2 im Test.
Ein Schuh – drei Jahre Entwicklung
Drei Jahre lang hat Kiprun gemeinsam mit Profi-Trailathleten an diesem Modell gearbeitet. Basierend auf den Erfahrungen der Athleten in etlichen Stunden Training und Wettkampf entstand im Ergebnis ein Schuh, der mit funktionaler Ausgewogenheit statt auffälliger Effekte überzeugt. Er ist weder ultraleicht noch maximal aggressiv, aber er kombiniert Komfort, Schutz und Effizienz auf eine Weise, die man bei einem Schuh dieser Preisklasse nicht unbedingt erwarten würde.
Schon beim ersten Anziehen fällt das ausbalancierte Tragegefühl auf. Der Schuh sitzt eng, aber angenehm. Der sockenähnliche Schaft schmiegt sich bequem und ohne zu drücken ans Sprunggelenk – allerdings auch ohne die steife Stabilität, die man oftmals von traditionellen Trailschuhen gewohnt ist. Wer bislang vor allem höher geschnittene Trailschuhe mit stabilem Schaft gelaufen ist, wird den weicheren Abschluss anfangs vielleicht als ungewohnt und weniger stützend wahrnehmen. Hat man sich jedoch einmal an die neue Passform gewöhnt, möchte man den Schuh kaum noch ausziehen.
Dämpfungsmix für Komfort und Dynamik
Das liegt auch an der neuen Zwischensohle. Kiprun verwendet hierfür eine Materialkombination aus 90 Prozent EVA und 10 Prozent PEBAX. EVA ist als komfortables und langlebiges Dämpfungsmaterial in zahlreichen Schuhmodellen bekannt, während PEBAX als Hochleistungsschaum in den meisten Wettkampfschuhen für eine hohe Energierückgabe sorgt. Was bedeutet das in der Praxis? Der Schuh läuft sich gedämpft, aber nicht schwammig. Man bekommt direktes Feedback vom Untergrund, während die Belastung auf Knie, Wade und Fußsohle angenehm gering bleibt – besonders auf längeren Downhills oder nach vielen Stunden Belastung ein echter Pluspunkt.
Ein interessantes Detail beim Race Ultra 2 ist die Sprengung: Mit acht Millimetern ist sie für einen Trailschuh eher hoch, da viele Marken inzwischen mit flacheren Geometrien arbeiten, um ein natürlicheres Laufgefühl zu erzeugen. Kiprun geht hier bewusst einen anderen Weg. Die etwas höhere Ferse entlastet Wadenmuskulatur und Achillessehne, was gerade auf langen Etappen einen Unterschied machen kann. Wer nach einem Mittelweg zwischen Komfort und direktem Abrollen sucht, findet hier eine gut durchdachte Lösung.
Obermaterial und Außensohle: Fester Tritt, geschützte Füße
Gerade bei Ultradistanzen spielen Stabilität und Sicherheit der Schuhe eine entscheidende Rolle. Kiprun hat in dieser Hinsicht im Vergleich zum Vorgänger an zwei Stellen nachgebessert: an der Außensohle und am Obermaterial.
Die Außensohle besteht aus einer robusten und abriebfesten Gummimischung. Ihre fünf Millimeter tiefen Stollen greifen auf trockenem wie nassem Untergrund zuverlässig – egal ob Waldboden, loser Schotter oder rutschiger Stein.
Beim Obermaterial setzt Kiprun auf ein leichtes, atmungsaktives Gewebe namens „Matrix Evo“, das mit Kevlarfasern verstärkt ist. Kevlarfasern sind dank ihrer extrem robusten Eigenschaften als Schutzbarriere gegen alle möglichen Einflüsse bekannt und kommen unter anderem auch in schusssicheren Westen, Helmen oder im Fahrzeugbau zum Einsatz. Das klingt spektakulär, ist aber vor allem funktional: Der Schuh bleibt leicht und flexibel, bietet aber Schutz vor Steinen, Wurzeln und anderen Stolperfallen. Eine verstärkte Zehenkappe schützt die Zehen zusätzlich vor allen möglichen Hindernissen auf dem Trail.
Quick-Lace-Schnürsystem: Schuhe binden leicht gemacht
Das bekannte Problem offener Schnürsenkel beim Laufen umgeht Kiprun beim Race Ultra 2 mit einem sogenannten Quick-Lace-Schnürsystem: Anstelle klassischer Schnürsenkel kommt ein Schnellverschlusssystem zum Einsatz, mit dem sich der Schuh unkompliziert und gleichmäßig festziehen lässt. Damit die Schnürsenkel unterwegs nicht lose herumflattern, lassen sie sich in einer kleinen Tasche auf der Zunge verstauen – eine simple, aber praktische Lösung.
Der Kiprun Race Ultra 2 überzeugt. Nicht durch auffälliges Design oder extreme Innovation, sondern durch solide, durchdachte Trailrunning-Performance. Wer viele Stunden im Gelände unterwegs ist, findet im Race Ultra 2 einen robusten, komfortablen und funktional durchdachten Trailschuh für Ultradistanzen.