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Läufer des Jahres
Esther Pfeiffer gewinnt die Wahl vor Fabienne Königstein - Amanal Petros bei den Männern vorn

| von Christian Ermert (Text) und Heinfried Maschmeyer (Bilder)

Esther Pfeiffer und Amanal Petros sind die Läufer des Jahres. Gewählt wurden die beiden von der Online-Community laufen.de und den unter dem Dach von German Road Races organisierten Laufveranstaltungen.

Beide wurden am Freitagabend zum Auftakt der vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) und laufen.de unterstützten Jahrestagung von German Road Races (GRR) in Bremen ausgezeichnet. GRR ist die Interessensgemeinschaft der Laufveranstaltungen im deutschsprachigen Raum.

Esther Pfeiffer knapp vor Fabienne Königstein

Bei den Profiläuferinnen gewann Esther Pfeiffer in der Abstimmung unter den Mitgliedern der Online-Community laufen.de und den bei GRR organisierten Laufveranstaltungen mit 52 Punkten deutlich vor Marathonläuferin Fabienne Königstein (MTG Mannheim/34 Pkt.) und Hindernisläuferin Gesa Krause (Silvesterlauf Trier e.V./31 Pkt.). Für die Punktwertung wurden die prozentualen Anteile an den Stimmen der laufen.de-Mitglieder und der GRR-Veranstaltungen addiert. Insgesamt wurden bei den Wahlen mehr als 20.000 Stimmen abgegeben. Die Ehrung in Bremen übernahmen Kristin Behrens aus dem DLV-Vorstand, Sascha Wiczynski vom GRR-Präsidium und Bremens Sportamts-Chef Christian Zeyfang. Moderiert wurde der Abend von Jan Fitschen, Ex-Europameister über 10.000 Meter.

imago images/Goal Sports

Amanal Petros holt nach WM-Silber die nächste Trophäe

Bei den Männern wurde der deutsche Halbmarathonrekordler Amanal Petros (Hannover 96) wie bereits 2023 und 2024 zum Läufer des Jahres gekürt. Für Amanal Petros ist die Auszeichnung vor allem Lohn für seine sensationelle Leistung bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Tokio. Bei schwierigen Bedingungen und mit nur drei Hundertstelsekunden Rückstand auf den Sieger gewann er WM-Silber im Marathon. „Ich freue mich sehr, zum dritten Mal in Folge gewählt worden zu sein“, erklärte Amanal Petros in einer Live-Schalte nach Kenia, wo er sich derzeit auf den Valencia-Marathon vorbereitet. Am 7. Dezember will er sich dort den deutschen Rekord zurückholen, den er vor einem Jahr an gleicher Stelle an Samuel Fitwi verloren hat, der damals 2:04:56 Stunden gelaufen war und die alte Bestmarke von Amanal Petros um eine Sekunde unterboten hatte.

Dieses Jahr war Amanal Petros bereits im April als erster Deutscher den Halbmarathon in weniger als einer Stunde gelaufen. Beim Generali Berliner Halbmarathon verbesserte er mit 59:31 Minuten seinen eigenen deutschen Rekord um 38 Sekunden. In der Wahl zum Läufer des Jahres setzte er sich jetzt mit 86 Punkten überlegen gegen seinen Marathonkollegen Hendrik Pfeiffer (Düsseldorf Athletics/35 Pkt.) durch. Auf den weiteren Plätzen folgen die Bahnspezialisten Frederik Ruppert (LAV Stadtwerke Tübingen/19 Pkt.), Mohamed Abdilaahi (Cologne Athletics/16 Pkt.) und Robert Farken (SG Motor Gohlis-Nord Leipzig e.V./15 Pkt). Der deutsche Marathonrekordler Samuel Fitwi (Silvesterlauf Trier e.V.) kam mit 13 Punkten auf Rang fünf.

#gemeinsammehrbewegen-Preis geht an den Brustkrebslauf Dorsten

Neben dem Läufer und der Läuferin des Jahres 2025 wurden noch weitere Preise in unterschiedlichen Kategorien vergeben: Der von DATEV unterstützte #gemeinsammehrbewegen-Preis für besonderes soziales Engagement im Laufen ging an den Brustkrebslauf Dorsten um die Initiatoren Prof. Dr. Khadijeh Mohri, Andreas Schilasky und Dr. Ali Abdali. Dir drei bezeichnen sich selbst als: „Drei Musketiere - wir holen das Geld von den Reichen und geben es den Kranken“, sagte Andreas Schilasky, nachdem die drei den mit 1000 Euro dotierten Preis von Petra Pillipp (Head of Brand Communication DATEV) und laufen.de-Chefredakteur Christian Ermert erhalten hatten. Aber natürlich sind noch weitaus mehr Menschen beteiligt, die ehrenamtlich dafür sorgen, dass der Lauf stattfindet und eine riesige Erfolgsgeschichte ist: Bereits 124.000 Euro wurden gesammelt.

Als Nachwuchsläufer des Jahres wurde wie bereits 2023 und 2024 Tristan Kaufhold (SSC Hanau-Rodenbach) ausgezeichnet. Der 19-Jährige Tristan Kaufhold feierte Erfolge auf Strecken von 1500 Meter bis zehn Kilometer, mit und ohne Hindernisse. Er holte zahlreiche vordere Platzierungen in DLV-Bestenlisten, gewann zwei DM-Titel und war zum dritten Mal in Folge der Sieger der R5K-Serie.

Julia Ehrle ist die Nachwuchsläuferin des Jahres 2025

Auch beim weiblichen Nachwuchs verteidigte die Nachwuchsläuferin des Jahres von 2024 ihren Titel. Julia Ehrle wurde zum zeiten Mal in Folge gekürt. Der Lohn für eine Saison, in der die U20-Läuferin von der LG farbtex Nordschwarzwald im Berglauf, Crosslauf und auf der Bahn Medaillen. sammelte. Und das, obwohl sie dieses Jahr erst 18 wurde und noch ein Jahr in der U20 startberechtigt ist. Bei der U20-EM lief sie über 5000 Meter zu Bronze. Und Ende September holte sie bei den Berglauf-Weltmeisterschaften sogar Gold. Fünf Goldmedaillen bei Deutschen U20-Meisterschaften (3000 m Halle und Freiluft, 5000 m Freiluft, 10 km Straße, Berglauf) sowie Bronze in der Erwachsenen-Wertung im Berglauf machten die Medaillen-Sammlung perfekt.

Der GRR-Preis fürs sportliche Lebenswerk ging an den ehemaligen Mittelstreckler Karl Eyerkaufer. In den 1960er-Jahren gewann er fünf deutsche Meistertitel über 1500 Meter, wurde Dritter bei der Universiade und lief bei Hallen-Europameisterschaften auf Rang vier. Nach seiner sportlichen Karriere war er 20 Jahre Landrat des Main-Kinzig-Kreises. Seine Sportreisen auf allen Kontinenten prägten sein soziales Engagement für diejenigen, die „nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen“. Mit seiner Unterstützung wurden nach dem Tsunami von 2024 mehr als fünf Millionen Spendengelder für die betroffenen Menschen in Südostasien gesammelt. Seit der Gründung 1989 engagiert er sich zudem in der Stiftung Kinderzukunft und ist heute noch Beiratsvorsitzender. Spektakulär war 1967 seine Fluchthilfe für den 1000-Meter-Weltrekordler Jürgen May, der im umgebauten Kofferraum eines Autos aus der DDR über Ungarn in die Bundesrepublik flüchtete.

© Norbert Wilhelmi

Für besonderes Engagement geehrt: Der „Michel“ aus Frankreich

Als Nachwuchstrainer des Jahres zeichnete GRR Jörg Riethues von der LG Brillux Münster aus. Der GRR-Preis für Organisatoren von Laufveranstaltungen ging an den Spreewaldmarathon, und einen Preis für besonderes Engagement erhielt Michel Descombes, der als passionierten „Lauf-Clown“ aus Frankreich seit 1988 bei zahlreichen Laufveranstaltungen mit wechselnden Kostümierungen mit Frankreich-Bezug für Spaß sorgt: Mal als Französischer Spaßpräsident, mal als Obelix oder als Asterix, Clochard, Can-Can-Tänzerin, Eiffelturm oder Napoleon.

Bei der Läuferwahl wurden unter allen Abstimmenden wertvolle Preise verlost. Das sind die Gewinner*innen:

  • eine GPS-Trainingsuhr Coros Pace Pro inklusive Herzfrequenz-Monitor im Wert von fast 500 Euro geht an Ann-Katrin Müller
  • je ein OpenRun Pro Kopfhörer der zweiten Generation - speziell fürs Laufen entwickelte Kopfhörer von Shokz im Wert von fast 200 Euro geht an Markus Heerdt und Gabriele Rödel

Neu in diesem Jahr war bei den Wahlen der Läufer des Jahres eine Spendenaktion in Kooperation mit Plan International. Alle Teilnehmenden konnten bei der Stimmabgabe eine Spende abzugeben, die dabei hilft, im westafrikanischen Ghana das menschliche Grundbedürfnis nach sauberem Wasser und Toiletten zu erfüllen. Dabei kamen insgesamt 3015 Euro zusammen, mit denen sogenannte Tippy-Taps finanziert werden: Das sind Wasserkanister und Seife, die in Schulen und Gesundheitszentren maßgeblich dazu beitragen, die Wasser-, Sanitär- und Hygienesituation zu verbessern und Krankheiten besonders bei Kindern effektiv vorzubeugen. Unter allen Spendenden wurde eine Teilnahme an der Gala für zwei Personen verlost, die Marie-Theres Gruber gewonnen hat.