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BMW Berlin-Marathon
Laufstar Kenenisa Bekele will den dritten Sieg in der Hauptstadt

| von Jörg Wenig

Äthiopiens Superstar Kenenisa Bekele wird am 26. September beim BMW Berlin-Marathon an den Start gehen. Der Äthiopier hat bei seinen bisher zwei Siegen in Berlin zweimal den Weltrekord knapp verpasst.

Für den bereits 39 Jahre alten Kenenisa Bekele wird es der vierte Start bei dem Marathon sein. 2016 hatte Kenenisa Bekele in Berlin gewonnen, ein Jahr später gab er das Rennen auf und 2019 triumphierte er erneut. Bei beiden Siegen verpasste der Äthiopier dabei die jeweiligen Weltrekorde nur um wenige Sekunden.

Bezogen auf die Bahn-Langstrecken und den Crosslauf ist Kenenisa Bekele unbestritten der größte Langstreckenläufer aller Zeiten. Er hielt über 15 Jahre hinweg - und damit länger als jeder andere zuvor in der Geschichte - die Weltrekorde über 5.000 m (12:37,35) und 10.000 m (26:17,53). Über 5.000 m gewann Bekele bei den Olympischen Spielen 2008 sowie den Weltmeisterschaften 2009 Gold, über 10.000 m bei den Olympischen Spielen 2004 und 2008 sowie bei den Weltmeisterschaften 2003, 2005, 2007 und 2009. Hinzu kommen elf Goldmedaillen bei Cross-Weltmeisterschaften.

Die Marathon-Karriere des Kenenisa Bekele verlief dagegen holprig. Bei seinen vergangenen sechs Rennen über die klassische Distanz kam er dreimal nicht ins Ziel. Darunter waren die Läufe in Dubai 2017, wo er den Weltrekord angreifen wollte, und in Berlin im gleichen Jahr.

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Die wohl letzte Chance auf den Marathon-Weltrekord

Doch zweimal war es Kenenisa Bekele gelungen, sein enormes Potenzial auf die 42,195 km zu übertragen. Dennoch waren diese Leistungen jeweils auch mit einer Enttäuschung verbunden, da er die Weltrekorde nur um Sekunden verfehlte. 2016 schrammte er in Berlin um sechs Sekunden an der globalen Bestzeit vorbei. Mit einer Steigerung auf 2:03:03 Stunden gewann er das Rennen. Bei seinem Sieg vor zwei Jahren verpasste Kenenisa Bekele in Berlin mit 2:01:41 Stunden den Weltrekord von Eliud Kipchoge (Kenia/2:01:39) sogar um nur zwei Sekunden. Er ist mit dieser persönlichen Bestzeit weiterhin der zweitschnellste Läufer der Marathon-Geschichte.

Der Berlin-Marathon bietet ihm nun am 26. September die wohl letzte Chance, auch über die 42,195 km einen Weltrekord aufzustellen. Dafür hat Kenenisa Bekele sogar auf den Start bei den Olympischen Spielen verzichtet.