"Land der Extreme"
In einem Reiseheft lese ich: „2000 Kilometer lang grenzt die Namib an den Ozean. Ihre Dünen sind die höchsten der Welt, ihr Klima ist das trockenste auf Erden.“ Der Merian nennt diese Region weiter ein „Land der Extreme, dessen Name alles sagt: ‚der Ort, an dem nichts ist‘“.
Da werde ich also ab Sonntag laufen. Drei Tage lang jeweils ein Marathon, dann eine 80-Kilometer-Etappe, für die wir zwei Tage Zeit haben, dann wieder ein Marathon. Die letzte Etappe ist dann so etwas wie ein Zielsprint: sieben Kilometer. Auf dem Rücken trage ich während dieses langen Laufes durch die Wüste alles, was ich in dieser Woche brauche: Schlafsack, Isomatte, Essen für eine Woche, eine recht umfangreiche Pflichtausrüstung. Zelte und Wasser bekommen wir gestellt. Das Wasser ist nur zum Trinken und Zubereiten von Mahlzeiten gedacht. Nicht zum Waschen. Das dürfen wir damit nicht, dazu ist es zu kostbar. Ich habe für jeden Tag einen feuchten Einmal-Waschlappen im Rucksack. Das muss reichen.
Klingt verrückt? Ist es bestimmt auch. Und wisst ihr was? Ich freue mich wie verrückt auf dieses Wüstenabenteuer. Ja, es wird hart, es wird anstrengend. Ich werde an meine Grenzen kommen, physisch und psychisch. Ich habe allergrößten Respekt, ich erwarte große Emotionen – positive wie negative. Ich bin aufgeregt und zähle die Tage, bis es endlich losgeht. Jetzt ist es soweit.