Hautkrebsprophylaxe
Sonnenschutz beim Laufen: Wichtig oder schädlich?
Verhindert regelmäßiges Eincremen beim Laufen im Sommer mit Sonnenschutz die wichtige Vitamin-D-Produktion? Oder ist das Unsinn? Eine US-Studie liefert nun Antworten auf diese Frage.
Wie sollte man es im Sommer beim Laufen mit dem Sonnenschutz halten? Diese Frage stellen sich viele Läuferinnen und Läufer. Im Winter sinkt bei 60 Prozent der in Deutschland Lebenden der Vitamin-D-Spiegel unter den empfohlenen Minimalwert, der für Knochenstabilität, Muskelaufbau und Immunsystem hoch bedeutsam ist.
Die zur körpereigenen Vitamin-D-Produktion in der Haut erforderliche Intensität der Sonnenstrahlung – genauer gesagt des relevanten UV-B-Anteils – reicht im Winterhalbjahr selbst bei täglichen Laufens nicht aus. Im Sommer gilt es daher, durch ausreichende Sonnenexposition (Arme, Beine Gesicht) die Vitamin-D-Depots in Fettgewebe, Muskulatur und Leber aufzufüllen.
Hautkrebszahlen steigen an
Das vermeintliche Dilemma: Laufen ohne Sonnenschutz (chemisch/physikalisch, textil) bringt zwar die Vitamin-D-Synthese auf Touren, steigert aber erheblich das Sonnenbrand- und langfristige Hautkrebsrisiko. Die Zahlen sind alarmierend. Der Barmer Arztreport 2025 weist seit 2005 für den bösartigen „Schwarzen Hautkrebs“ eine Verdopplung, für den „Weißen Hautkrebs“ fast eine Verdreifachung der Neuerkrankungsraten aus.
Gerade aus gesundheitsbewussten Sportlerkreisen sind fortwährend Bedenken zu vernehmen, der zur Hautkrebsprävention geforderte intensive Sonnenschutz könne die solare UV-B-Strahlung so stark herausfiltern, dass die Vitamin-D-Produktion ausgebremst wird.
Analyse zeigt: Sonnenschutz beim Laufen ist richtig und wichtig
Dermatologen der „Johns Hopkins University/Baltimore“ haben diese Befürchtung aus der Welt geschafft. Ihre Langzeitanalyse an fast 2400 Frauen und Männern zeigte, dass Menschen mit sonnenempfindlicher Haut, die intensiven Sonnenschutz (Kleidung, Schatten, Creme mit hohem LSF) betreiben, nicht häufiger einen Vitamin-D-Mangel entwickeln als weniger sonnensensible Personen, die ihre Haut nur spärlich vor der Sonne schützen. Ohne signifikanten Unterschied entwickelte in beiden Gruppen jeder fünfte bis sechste einen Vitamin-D-Mangel.
Das Tückische am Hautkrebs ist die lange Latenz. Es dauert oft Jahre bis das jeder Person eigene UV-Konto, das durch jede Sonnenexposition befüllt wird, überläuft und Krebs entsteht. Daher lautet die dringende Empfehlung: Im Sommer bei jeder längeren Trainingseinheit auf hinreichenden textilen und chemisch/physikalischen Sonnenschutz mit einem auf dem Hauttyp angepassten Lichtschutzfaktor zwischen 30 und 50+ achten. Die Vitamin-D-Produktion wird dadurch nicht blockiert!