#gemeinsammehrbewegen-Preis 2025
Preiswürdig: In Dortmund-Aplerbeck werden Mädchen mit Sport stark
Wir stellen Aktionen vor, die zeigen, wie Laufen das Leben verbessert. Eine von ihnen erhält den #gemeinsammehrbewegen-Preis. Die Uplerbecker Mädels des ASC 09 Dortmund sind Kandidatinnen.
Der #gemeinsammehrbewegen-Preis geht in die nächste Runde. Wir suchen bereits zum vierten Mal in Kooperation mit dem Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) und DATEV Initiativen, die zeigen, wie Laufen das eigene Leben und das von anderen verbessert. Damit ist der Run auf die 1.000 Euro-Prämie gestartet. Ein Kandidat: die Inklusive Laufgruppe des LLC Marathon Regensburg e.V. mit ihrem Projekt „Inklusion mal anders“.
Ein sportlicher Raum nur für Mädchen
Wenn dienstags und donnerstags Nina Chuba und Helene Fischer über die Bahn schallen, dann sind die Uplerbecker Mädels am Start. In pinken Shirts, mit ihrem Maskottchen dem Teddy „Herzbeben“ im Gepäck und einem Grinsen im Gesicht trainieren hier Mädchen zwischen acht und elf Jahren. Doch die Gruppe ist weit mehr als ein Sportteam – sie ist ein Ort, an dem gelernt wird zusammenzuhalten.
So wird der #gemeinsammehrbewegen-Preis vergeben
Wir finden: Die Uplerbäcker Mädels des ASC 09 Dortmund sind gute Kandidatinnen für den mit 1000 Euro dotierten #gemeinsammehrbewegen-Preis, den der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) und laufen.de unterstützt von DATEV in diesem Jahr vergeben. Und so läuft die Aktion:
- Initiativen bewerben sich
- unsere Jury* wählt zehn Initiativen aus
- ausgewählte Initiativen werden auf laufen.de und den angeschlossenen Social Media-Kanälen groß vorgestellt (Reportage, Bilder, Videos)
- im Oktober startet die Wahl
- die laufen.de-Community stimmt ab, welche der zehn Initiativen den mit 1000 Euro dotierten #gemeinsammehrbewegen-Preis erhalten soll
- die Initiative mit den meisten Stimmen wird zur großen Laufgala nach Bremen eingeladen und erhält dort am 21. November den mit 1000 Euro dotierten #gemeinsammehrbewegen-Preis 2025. Die Gala veranstaltet laufen.de gemeinsam mit German Road Races, der Vereinigung der großen Laufveranstaltungen im deutschsprachigen Raum. Bei der Veranstaltungen werden auch die deutschen Profiläuferinnen und -läufer des Jahres geehrt.
*) Unsere Jury besteht aus folgenden Redaktionsmitgliedern von laufen.de, den beim DLV fürs Hobbylaufen Zuständigen und einem DATEV-Vertreter:
- Dr. Mara Konjer (DLV-Aufsichtsrätin)
- Dr. Kristin Behrens (Direktorin Sportentwicklung im DLV)
- Christian Ermert (Chefredakteur laufen.de)
- Norbert Hensen (Geschäftsführer laufen.de)
- Petra Pillipp (Head of Brand Communication DATEV)
#gemeinsammehrbewegen: Die ganze Story der Uplerbecker Mädels
Hinter der Initiative steht die ehemalige deutsche Spitzenleichtathletin Jana Hartmann. Sechsfache Deutsche Meisterin über 800 Meter, WM- und EM-Teilnehmerin, erfolgreiche Unternehmerin, Mutter – und heute vor allem eines: leidenschaftliche Trainerin des Mädchen-Leichtathletikvereins. Nach dem Ende ihrer aktiven Karriere gründete sie die Mädchengruppe, inspiriert durch ihre eigene Tochter. „Sie wollte auch Leichtathletik machen – und ich wollte ihr zeigen, dass man mit Fleiß im Leben weit kommen kann“, sagt Hartmann.
Was vor zwei Jahren als Probetraining begann, hat sich mit der Zeit zu einer festen Gruppe aus rund 15 Mädchen entwickelt. Mittlerweile trainieren insgesamt etwa 20 Mädchen regelmäßig bei den Uplerbecker Mädels – seit zwei Monaten gibt es zusätzlich eine zweite, ältere Trainingsgruppe. Einige von ihnen sind durch die Arbeit der Trainerinnen auf die Gruppe aufmerksam geworden und wollten gerne weitermachen. Zwei ehrenamtliche Trainerinnen unterstützen Hartmann bei den 90-minütigen Trainingseinheiten, die mittlerweile zwei Mal die Woche stattfinden. Das Training ist vielfältig und besteht aus einem Mix aus Sprint-, Ausdauer- und Krafttraining, aber auch spielerische Elemente kommen nicht zu kurz. „Mir ist wichtig, dass die Mädchen Spaß haben und gerne kommen“, betont Hartmann. „Leistung soll nicht über das Wohlbefinden der Mädchen gestellt werden.“

„Ich musste als Frau im Leistungssport oft hart kämpfen – oft härter als die Männer. Deshalb will ich jungen Mädchen zeigen, wie viel mehr möglich ist, wenn sie sich gegenseitig unterstützen.“
Jana Hartmann, sechsmalige Deutsche Meisterin und Initiatorin der Uplerbecker Mädels
Das Training verfolgt dabei ein klares Ziel: Mädchen stärken – körperlich und mental. Gerade in einem Umfeld, in dem Einzelsportarten wie Leichtathletik oft wenig Teamgefühl vermitteln, möchte Hartmann Gemeinschaft schaffen. „Zusammen kann man viel mehr bewegen“, sagt die ehemalige Spitzensportlerin. Und das nehmen ihre Schützlinge wörtlich: Vor Wettkämpfen tanzen sie zusammen gegen die Aufregung, feuern sie sich gegenseitig an und umarmen ihre Trainingspartnerinnen im Ziel – kleine Rituale, die aus Training Gemeinschaft machen.
Empathie spielt beim Training eine zentrale Rolle. „Ich möchte, dass die Mädels eine Sensibilität für Menschen in weniger privilegierten Positionen entwickeln“, erklärt die Trainerin. Das scheint zu funktionieren. Erfolgreich haben die Uplerbecker Mädels schon ein Mädchen aus dem Kinderheim herzlich in ihrer Runde aufgenommen. Bei einer Aktion in Dortmund haben einige der Mädchen auch schon bei der Essensausgabe bei Seniorenglück mitgeholfen.
Farbe bekennen – in Pink
Das Markenzeichen der Gruppe ist unübersehbar: Pink. „Ich musste gar nichts sagen, die Mädchen tauchen von selbst immer mit pinken Trainingsklamotten auf“, erzählt Hartmann lachend. Pink gefällt den Mädels einfach – und ist längst zum Symbol des Zusammenhalts innerhalb der Gruppe geworden. Beim Dortmunder Halbmarathon verkaufte der Verein passend zum Markenzeichen pinke Zuckerwatte, um Geld für Trainingsmaterial zu sammeln. Auch in den sozialen Medien zeigen die Uplerbecker Mädels inzwischen, wie viel Freude und Energie in ihrer Gruppe steckt. Bislang finanziert Hartmann das Trainingsmaterial privat, die Trainerinnen organisieren und leiten die Einheiten ehrenamtlich. Das Engagement der drei Trainerinnen ist reine Herzenssache.
Für die Zukunft hat Jana Hartmann große Träume: „Ich möchte mit dieser Gruppe wachsen – und vielleicht irgendwann ein oder zwei Athletinnen begleiten, die es bis in den Leistungssport schaffen.“ Bis es so weit ist, stehen aber noch viele Trainingseinheiten an. Ganz oben auf der Wunschliste steht für die Trainerin ein kleines Gemeinschaftswochenende. „Irgendwo um die Ecke, nicht zu weit weg, weil die Mädels ja noch klein sind“, erklärt Hartmann. Das Preisgeld des #gemeinsammehrbewegen-Preises wäre dabei eine große Hilfe.